Schon gewusst?
Dass Kümmel böse Geister vertreibt, ist sicher purer Aberglaube. Doch gewiss vertreibt der Doldenblütler jene „Gespenster“ im Magen und Darm, die als Blähungen nach üppigem Essen dort oft herumgeistern und viele Menschen plagen. Aufgrund der verdauungsfördernden Wirkung der Pflanze werden die reifen Früchte bereits seit Jahrtausenden nach üppigem Essen gereicht. Auch in Deutschland hat Kümmel für die Speisenzubereitung Tradition. So gehört er zu den sogenannten Brotgewürzen, die neben Fenchel und Anis unser täglich Brot wohlschmeckend, vor allem aber gut verdaulich machen.
Mehr über Kümmel
Arzneilich werden die reifen Früchte der Pflanze verwendet. Aus Kümmelfrüchten wird durch Wasserdampfdestillation das ätherische Öl gewonnen, das ebenfalls als pflanzliches Arzneimittel genutzt wird.
Kümmelfrüchte können für die Bereitung von Tee verwendet werden. Um die Wirksamkeit zu fördern, sollte Kümmel vor der Teezubereitung zerstoßen oder grob gepulvert werden, damit das ätherische Öl in den Tee gelangen kann. Für einen Tee werden 1 bis 5 g frisch zerkleinerter Kümmel mit 150 Milliliter heißem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte nicht gekocht werden. Die Ziehzeit für Kümmeltee beträgt 10 bis 15 Minuten. Es können mehrmals täglich 1 Tasse Kümmeltee warm getrunken werden.
Darüber hinaus stehen alkoholische Auszüge aus Kümmelfrüchten in Form von Tropfen zur Verfügung und es gibt Trockenextrakte aus Kümmel als Dragees.
Vom Kümmelöl können 3 bis 5 Tropfen auf einem Stück Zucker oder in Wasser mehrmals täglich eingenommen werden. Das ätherische Öl des Kümmels kann auch in Form von Kapseln oder Flüssigkeiten angewendet werden. Zum Einreiben des Bauches wird ätherisches Kümmelöl in Olivenöl oder in einem anderen Öl gelöst.
Kümmel wird häufig mit anderen ähnlich wirkenden Heilpflanzen wie Fenchel und Anis kombiniert verarbeitet.
Dank seiner einzigartigen Würze wird Kümmel außerdem für die Speisenzubereitung verwendet. In der Küche werden die reifen Früchte auch als Kümmelsamen bezeichnet.
Die Früchte der Pflanze enthalten ätherisches Öl. Dieses Kümmelöl verursacht den typischen Kümmelgeruch, der beim Zerreiben von Kümmelfrüchten deutlich wahrzunehmen ist. Das ätherische Öl hat sein typisches Aroma aufgrund des enthaltenen Carvons. Dieser Inhaltsstoff zeigt verdauungsfördernde, krampflösende und entzündungshemmende Wirkung.
Kümmel und Kümmelöl gelten als traditionelle pflanzliche Arzneimittel. Sie können zur Behandlung von Verdauungsstörungen angewendet werden. Vor allem der Pflanzeninhaltsstoff Carvon entfaltet hierbei seine Wirkung. Bewährt haben sich Kümmelzubereitungen zur Linderung von Blähungen, Völlegefühl und leichten, krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden.
Kümmelöl kann in entsprechender Zubereitung (z. B. als Salbe) auch äußerlich als Einreibung im Bauchbereich bei Magen-Darm-Krämpfen angewendet werden. Traditionell werden Einreibungen im unteren Bauchbereich bei Kindern zur Linderung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
Bestehen Allergien gegen Doldenblütler wie Fenchel, Kümmel, Sellerie, Koriander oder Dill müssen Kümmelzubereitungen gemieden werden. Auch Personen mit Leberschäden oder Gallenbeschwerden sollen Kümmel nicht anwenden.
Die langzeitige Aufnahme von Kümmelöl kann zu Leber- und Nierenschäden führen. Für die Anwendung von Kümmel während der Schwangerschaft oder Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.
Kümmelöl soll von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht eingenommen werden. Diese Altersgrenze gilt jedoch nicht für Tee oder äußerliche Anwendungen. Bei Kindern kann der Bauchbereich mit Kümmelzubereitungen eingerieben werden.
- Wild in Europa und Asien
- Anbau in Holland, Ostdeutschland, Polen und Ägypten
- Zweijährige Pflanze
1. Jahr: Ausbildung einer Blattrosette
2. Jahr: bis zu 1 m hoher, verzweigter Spross - Blätter: 2- bis 3-fach gefiederten Blätter mit schmalen Fiedern
- Blüte: Mai bis Juli mit zahlreichen kleinen weißen bis rosa gefärbten Blüten, Anordnung der Blüten in 8- bis 16-strahligen Dolden
- Früchte: braun, reif 3 bis 6 mm lang mit 5 hellen, kantig hervortretenden Rippen, Früchte zerfallen bereits vor dem Abfallen in 2 Teilfrüchte (Doppelachäen)
FAQs zum Kümmel
Kümmel ist eine Gewürzpflanze mit gesundheitsfördernden Eigenschaften. So wirken Zubereitungen aus der Pflanze verdauungsfördernd. Denn Kümmel enthält ätherische Öle mit Inhaltsstoffen wie Carvon. Diese können die Verdauung fördern sowie Blähungen und Magenkrämpfe lindern.
Es gibt keine festgelegte Menge an Kümmel, die man am Tag essen sollte. Die empfohlene Menge hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem individuellen Gesundheitszustand, der Verträglichkeit und den persönlichen Vorlieben.
In der Regel wird empfohlen, Kümmel in moderaten Mengen zu konsumieren, da es ein starkes Gewürz ist und bei übermäßigem Verzehr möglicherweise zu Magenbeschwerden führen kann. Ein Teelöffel gemahlener Kümmel oder ein bis zwei Teelöffel Kümmelfrüchte pro Tag werden als angemessene Mengen angesehen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Kümmel auch in verschiedenen Formen wie Öl oder Kapseln erhältlich ist. Die Dosierung kann je nach Zubereitungsform variieren. Es ist daher ratsam, die Dosierungsanweisungen auf der Verpackung zu befolgen.
Es gibt Hinweise darauf, dass Kümmel positive Auswirkungen auf die Lebergesundheit haben könnte. Es sind jedoch weitere wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich, um dies eindeutig zu bestätigen.
Inhaltsstoffe des Kümmels wie Carvon zeigen antioxidative Wirkung. Sie können dabei helfen, schädliche freie Radikale im Körper zu bekämpfen. Da freie Radikale zur Leberschädigung beitragen, könnten die antioxidativen Eigenschaften von Kümmel die Lebergesundheit unterstützen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die langzeitige Aufnahme von Kümmelöl zu Leberschäden führen kann. Bei bestehenden Leberschäden sollte Kümmelöl nicht angewendet werden.
Quellen
- https://arzneipflanzenlexikon.info/
- M. Pahlow. Das große Buch der Heilpflanzen. Nikol Verlag. 9. Auflage 2020. ISBN: 978-3-86820-191-8.