Schon gewusst?
Die Birke gilt als Sinnbild des Frühlings und wurde von den Germanen und Kelten als Lebensbaum verehrt. Der beliebte schwarzweiße Baum bringt alles in Fluss, so wie er selbst von Flüssigkeit – dem Birkensaft – schwungvoll durchflossen ist. Und zwar so reichlich, dass man im Frühjahr den Saft direkt am Stamm anzapfen kann. Als Symbol der Fruchtbarkeit wurde Birkensaft auch als Potenzmittel eingesetzt. Der Tee aus den Blättern des flüssigkeitsreichen Baums wird seit langem als pflanzliches Arzneimittel in der Durchspülungstherapie entzündeter Harnwege geschätzt.
Mehr über Birke
Geschnittene Blätter der Hänge- oder Warzenbirke (auch Weiß- oder Raubirke genannt) finden zur Teebereitung Verwendung. Von dem Birkenblätteraufguss mit sanft-herben Geschmack können mehrmals täglich eine Tasse frisch zubereiteter Tee zwischen den Mahlzeiten getrunken werden. Pro Tasse werden 2 bis 3 Gramm fein geschnittene Birkenblätter mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht.
Aus den Blättern werden zudem Trockenextrakte gewonnen und zu Tabletten und löslichen Instant-Tees verarbeitet. Alkoholische Auszüge aus Birkenblättern werden Säften beigemischt. Darüber hinaus gibt es Frischpflanzenpresssaft aus den Blättern der Birke.
Die vom Kork befreite Rinde des Baums wird industriell zur Herstellung von Extrakten genutzt. Trockenextrakte stehen u.a. in Gelform für die Hautpflege zur Verfügung.
Birkenblätter sind reich an Flavonoiden und anderen Polyphenolen. Aufgrund dieser Pflanzeninhaltsstoffe zeigen Birkenblätter harntreibende und entwässernde Effekte. Weiterhin wirken die Flavonoide und Polyphenole der Birke, entzündungshemmend und antibakteriell.
Die charakteristische weiße Borke von Birkenstämmen wird durch eingelagertes Betulin verursacht. Dieser Pflanzeninhaltsstoff zeigt hautregenerierende Wirkung.
Birkenblätter sind als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Basierend auf langjähriger Erfahrung können Birkenblätter zur Erhöhung der Harnmenge und damit zur Durchspülung der Harnwege bei leichten Harnwegsbeschwerden eingesetzt werden. Sie finden bei Harnwegsentzündungen und Nierengrieß Verwendung. Außerdem können Birkenblätter unterstützend bei bakteriellen Harnwegsinfektionen eingesetzt werden. Traditionell werden die Blätter der Betula pendula unterstützend bei rheumatischen Beschwerden eingesetzt.
Arzneilich werden auch neben den Blättern der Hänge- oder Warzen-Birke die etwas kleineren Blätter der Moorbirke (Betula pubescens) genutzt.
Trockenextrakte aus Birkenrinde sind in Hautpflegeprodukten enthalten, denn das Betulin der Rinde wirkt hautregenerierend. Weiterhin gibt es ein Gel zur Behandlung von oberflächlichen Hautwunden (Epidermis und obere Dermis) und leichten Verbrennungswunden.
In seltenen Fällen können Zubereitungen aus Birkenblättern leichte Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Menschen mit einer Birkenpollenallergie sollten Birkenblätter nicht anwenden.
Bei einer Durchspülungstherapie muss reichlich Flüssigkeit getrunken werden. Bei Harnwegsinfekten, die mit Fieber einhergehen, oder bei einer Entzündung der Prostata dürfen Birkenblätter nicht angewendet werden. Auch bei Wasseransammlungen als Folge von einer eingeschränkten Nieren- oder Herztätigkeit dürfen Birkenblätter nicht eingesetzt werden.
Für die Anwendung von Birkenblättern während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor. Von einer Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird wegen mangelnder Erkenntnisse abgeraten.
- Heimisch in Nord- und Mitteleuropa, bis Sibirien
- Waldränder, Vorgärten, Heidegebiete, Dünen und Moore
- Karge und trockene, aber auch feuchte Böden
- Wuchshöhe: bis 30 m, schnellwachsende Bäume
- Stamm: mit charakteristischer weißer Borke, die sich leicht ablösen lässt, und weit überhängenden Zweigen
- Blätter: rhombisch und lang zugespitzt mit doppelt gezähntem Blattrand
- Blüte: April-Mai
männliche Blütenstände (Kätzchen): hängend, bis 10 cm lang
weibliche Blütenstände: zur Blütezeit aufrecht, später hängend und bis 4 cm lang
FAQs zu Birke
Birkenblätter können eine positive Wirkung auf die Haare haben. Die Inhaltsstoffe der Birke können die Haarstruktur stärken und das Haarwachstum fördern. Zudem wirken sie entzündungshemmend und beruhigend auf die Kopfhaut, was bei juckender oder gereizter Kopfhaut helfen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Birkenblätter für die Haare zu verwenden, zum Beispiel als Haarwasser oder als Bestandteil von Haarpflegeprodukten.
Ja, Birkenblätter haben entzündungshemmende Eigenschaften. Sie enthalten verschiedene Pflanzeninhaltsstoffe wie Flavonoide und Polyphenole, die entzündungshemmende Wirkungen haben. Daher können Birkenblätter bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege Linderung verschaffen.
Birkenblättertee hat verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen. Er wirkt harntreibend und kann dazu beitragen, Giftstoffe und Abfallstoffe über die Nieren aus dem Körper zu entfernen. Der harntreibende Effekt des Birkenblättertees kann bei verschiedenen Harnwegsproblemen wie Harnwegsinfektionen oder Nierensteinen unterstützend wirken. Als Hausmittel wird Birkenblättertee auch äußerlich angewendet, um das Hautbild zu verbessern.
Quellen
- https://arzneipflanzenlexikon.info/
- M. Pahlow. Das große Buch der Heilpflanzen. Nikol Verlag. 9. Auflage 2020. ISBN: 978-3-86820-191-8.