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Kamille und Co.: Sanfte Soforthilfe bei Magenbeschwerden

Mit Kräuterwissen und Hausmitteln zum besseren Bauchgefühl

Was bei Magen-Darm-Problemen helfen kann

Viele Menschen kämpfen chronisch oder von Zeit zu Zeit mit Beschwerden im Verdauungstrakt und leiden unter Blähungen, Krämpfen, Durchfall oder Verstopfung. Die Ursachen der Magen-Darm-Beschwerden sind dabei so vielfältig wie ein reichgedecktes Buffet: Sei es ein zu üppiges Essen, eine Überempfindlichkeit oder Intoleranz gegen beispielsweise Lactose oder Gluten, oder das so genannte Reizdarm-Syndrom. Es gilt herauszufinden, was die Wurzel des Übels ist, um diese zu bekämpfen: Ein Arzt kann hier helfen. Wenn es um eine Linderung dieser Beschwerden geht, können Kräuter und Hausmittel ins Spiel kommen.

Gut zu wissen

Die Auslöser für Magen-Darm-Probleme sind sehr facettenreich, ebenso wie die Beschwerden. Wenn Sie allerdings mit Symptomen wie Brechdurchfall zu kämpfen haben, liegt unter Umständen eine Magen-Darm-Grippe, also eine durch Krankheitserreger verursachte Entzündung des Magen-Darm-Traktes vor. Dann gilt es, schnell zu handeln: Bitte suchen Sie bei Verdacht auf eine Magen-Darm-Grippe einen Arztauf und achten Sie auf Hygiene beim Toilettenbesuch um Ihre Mitmenschen nicht anzustecken.

Mit einer gesunden Ernährung die Verdauung unterstützen

Tipps für eine funktionierende Verdauung

Unser Verdauungssystem ist ein komplexes Gebilde, das die Aufgabe hat, durch Aufspaltung der zugeführten Lebensmittel den Körper mit Energie und Nährstoffen zu versorgen. Die Verdauung beginnt bereits im Mund durch die Zerkleinerung der Nahrung. Durch die Speiseröhre wird diese in den Magen befördert und dort durch die Magensäure zersetzt. Im Dünndarm angekommen, gibt die Bauchspeicheldrüse Enzyme und alkalische Säfte dazu und die Gallenblase die Gallenflüssigkeit. Im Dickdarm schließlich werden durch Mikroorganismen schwer verdauliche Pflanzenstoffe zerlegt und der Stuhl eingedickt, welcher letztendlich, nach Passieren des Enddarms, ausgeschieden wird.

Ein hoch komplexer und störungsempfindlicher Vorgang also, der verdeutlicht, wie wichtig eine gute Verdauung für unser ganzes Wohlbefinden ist. Wenn wir uns aufgebläht fühlen, an Völlegefühl oder an Verstopfung leiden, beeinflusst das unser gesamtes Behagen. Glücklicherweise gibt es ein paar Hausmittel, die dazu beitragen können, die Verdauung in Schwung zu bringen.

Frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte – sie alle enthalten wertvolle Ballaststoffe, also Quell- und Füllstoffe, die vom Körper nahezu unverdaut wieder ausgeschieden werden, und dadurch zu einem lockeren Stuhlgang führen. Zudem wirken sie positiv auf die Darmflora. Übertreiben sollte man es aber mit den Ballaststoffen nicht: Zu viele davon können zu Blähungen führen. Wichtig: Viel trinken! Denn nur dann können die Ballaststoffe im Darm gut quellen und ihren Job machen. Am besten eignen sich hier zuckerfreie Getränke wie Wasser oder Tee.
Ihrem hohen Ballaststoffgehalt sei Dank: Getrocknete Früchte wie Dörrfeigen oder Pflaumen können helfen, die Verdauung anzuregen. Wer diese nicht pur genießen möchte, kann sie sich ins morgendliche Müsli mischen. Auch Leinsamen, Flohsamen und Weizenkleie regen als Quellstoffe die Darmtätigkeit an.
Gute Nachricht für alle Kaffeeliebhaber: Das in dem braunen Gold enthaltene Koffein stimuliert die Produktion der Magensäure und wirkt dadurch gegen Völlegefühl. Zudem regt Kaffee die Darmtätigkeit an. Wer statt Espresso lieber zu einem „Verdauungsschnaps“ greifen möchte sei hingegen gewarnt: Hochprozentiger Alkohol hemmt die Verdauung eher.
Auch wenn es nicht immer möglich ist: Versuchen Sie nach dem Essen ein paar Schritte zu gehen, denn langes Sitzen macht nicht nur Körper und Geist träge, sondern auch den Darm. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann die Verdauung aktivieren – und holt Sie aus dem Mittagstief.

Für Ihr Wohlgefühl

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Mein Tipp ...

Wenn der Magen weh tut: Legen Sie sich doch einfach mal auf die Couch und machen Sie es sich mit Wärmflasche, Buch und einer Tasse Tee so richtig gemütlich – Stress und Hektik sind nämlich häufig die Ursache für Magenschmerzen. Ein Grund, mal bewusst einen Gang zurück zu schalten.

Thea Deichsel, Produktentwicklerin bei Bad Heilbrunner


Wärme tut bei Bauchschmerzen gut

Linderung bei Magenschmerzen und Krämpfen

Mit Magenschmerzen sind in der Regel Schmerzen im Oberbauch gemeint. Diese können sich stechend, ziehend oder auch drückend anfühlen. Wenn die Schmerzen plötzlich und stark auftreten, spricht man auch von Magenkrämpfen. Obwohl sehr unangenehm und störend, sind diese in vielen Fällen harmlos und verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Oft sind die Ursachen Stress oder eine falsche Ernährung. Wie Sie leichte Magenschmerzen und -krämpfe mit Hausmitteln lindern können, erfahren Sie im Folgenden.
Hausmittel aus Großmutters Zeiten: Leicht verdauliches Essen wie Zwieback oder geriebener Apfel können Bauchschmerzen lindern und vorbeugen. Auch leichte Suppen, Salate und Naturjoghurt haben magenschonende Eigenschaften. Zudem können Sie verstärkt mit verdauungsfördernden Gewürzen und Kräutern wie Anis, Kümmel und Fenchel würzen. Ingwer kann bei Übersäuerung und Übelkeit helfen. Dazu: Stilles Mineralwasser oder magenberuhigende Tees.  Zuckerhaltige Lebensmittel, sowie fettes Essen, viel Fleisch und säurehaltige Lebensmittel hingegen sollten Sie meiden.
Auch wenn es schwerfällt: Falls Sie akut oder immer mal wieder unter Magenschmerzen leiden, sollten Sie auf Kaffee, Alkohol und Zigaretten verzichten. Gleichwohl Kaffee und Zigaretten die Verdauung anregen, können sie doch den Magen reizen. Versuchen Sie es statt Kaffee lieber mit einer Tasse wärmendem Tee. Häufig ist es schließlich nur eine Frage der Gewohnheit und der Rituale – und ein wohlschmeckender Kräutertee ist eine gesunde und magenschonende Alternative zum Kaffee.
Eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen wirken oft wahre Wunder: Die Durchblutung wird gefördert, die Muskulatur entspannt sich, Schmerzen werden gelindert. Auch ein warmes Bad kann diesen Effekt herbeiführen: Kräuterzusätze wie Lavendel oder Scharfgabe sind hierbei besonders förderlich. Falls Sie sich nicht ganz elend fühlen, kann auch ein bisschen Sport – vorzugsweise sanfte Formen wie Yoga, Gymnastik oder Schwimmen – dazu beitragen Verkrampfungen zu lösen und die Muskulatur entspannen.

Unsere Helferlein für ein gesundes Bauchgefühl

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Ausreichend trinken: Hilft bei Verdauungsbeschwerden und ist besonders bei Durchfall wichtig

Erste Hilfe bei Durchfall

Von Durchfall (Diarrhö) spricht man, wenn mehr als dreimal täglich ein dünner beziehungsweise wässriger Stuhlgang auftritt. Er kann entweder akut (bis zu zwei Wochen), anhaltend (zwei bis vier Wochen) oder chronisch (> vier Wochen) auftreten. Bei anhaltendem oder chronischem Durchfall können ernste Erkrankungen zugrunde liegen. Suchen Sie in diesen Fällen bitte einen Arzt auf.

Bei akutem Durchfall sind hingegen häufig Bakterien oder Viren der Auslöser, wie beispielweise beim altbekannten Reisedurchfall. Als Faustregel gilt: Bei einer Dauer von mehr als drei Tagen, Fieber als Begleiterscheinung, starken Bauchschmerzen, Erbrechen oder Blut im Stuhl, sollten Sie auch hier umgehend einen Arzt aufsuchen.

In allen anderen Fällen können Sie es mit traditionellen Hausmitteln versuchen, bevor Sie entscheiden, dass ein Arztbesuch Arzt notwendig ist.

Da durch den wässrigen Stuhlgang übermäßig viel Wasser und wichtige Mineralsalze aus dem Körper ausgeschieden werden, sollten Sie diesen Flüssigkeitsverlust dringend ausgleichen. Dazu eignen sich elektrolythaltige Getränke und Speisen. 

Laut WHO empfiehlt sich eine Lösung aus 1 Liter Flüssigkeit, mit 3,5 Gramm Speisesalz, 2,5 Gramm Natron und 20 Gramm Traubenzucker. Solche Lösungen können Sie ganz einfach selbst herstellen. 

In vielen Fällen hilft es aber auch verdünnte Fruchtsäfte oder leicht gesüßte Tees zu trinken – am besten schluckweise – und dazu etwas Salziges zu essen, wie Salzstangen oder eine Suppe.

Bei Durchfall gilt es, Schonkost zu halten: Essen Sie Lebensmittel mit wenig Fett, wenig Schärfe und wenigen Ballaststoffen. Zwieback, hart gekochte Eier, Reis oder ein Brei aus reifen Bananen wirken stopfend.

Was Sie auf jeden Fall vermeiden sollten – auch wenn es ein gesunder und ausgewogener Speiseplan normalerweise vorschreibt: Rohkost und frisches Obst, Vollkornprodukte und Nüsse. Auch blähende Gemüse wie Kohl oder Zwiebeln sind nicht förderlich, ebenso wie Milchprodukte.

Wer kennt es nicht: Da freut man sich seit Monaten auf die Reise – und endlich vor Ort angekommen, ist man erst mal zwei Tage schachmatt gesetzt, weil „Montezumas Rache“ zugeschlagen hat. Die häufigste Ursache für Reisedurchfall: Bakterien. Um diesen wenig Angriffsfläche zu bieten, sollten Sie vor allem in exotischen und warmen Ländern folgende Regeln beachten: 

  • Kein Leitungswasser trinken, beziehungsweise das Wasser vorher abkochen 
  • Auf offene Getränke und Eiswürfel verzichten 
  • Vorsicht bei Eiern und Hühnerfleisch: Diese könnten mit Salmonellen belastet sein 
  • Auch beim Zähneputzen abgekochtes Wasser oder „Flaschenwasser“ nehmen 
  • Obst und Gemüse vor dem Verzehr schälen
Vor bestimmten Durchfall-Erregern wie Rotaviren oder Cholera-Bakterien kann man sich zudem impfen lassen.

Martin Bräutigam
Experte Natürliche Hausmittel

Trinken, trinken, trinken …

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