Lavendel

Arzneilich verwendet werden die vom Stängel abgestreiften Blüten der Heilpflanze und das daraus gewonnene ätherische Öl.

Für die Bereitung eines Tees werden 1 bis 2 Gramm Lavendelblüten mit 150 Milliliter heißem Wasser übergossen. Der Aufguss sollte nicht gekocht werden. Die Ziehzeit für Lavendeltee beträgt 5 bis 10 Minuten. Erwachsene und Jugendliche können mehrmals täglich 1 Tasse Lavendeltee warm trinken. In Tees werden Lavendelblüten auch gern mit anderen beruhigenden Heilpflanzen kombiniert. 

Vom Lavendelöl können Erwachsene und Jugendliche mehrmals täglich 1 bis 4 Tropfen auf einem Stück Zucker oder in Wasser einnehmen. Zudem steht Lavendelöl auch in Form von Kapseln zur Verfügung.

Als Badezusatz werden 10 bis 100 Gramm Lavendelblüten bzw. 1 bis 3 Gramm Lavendelöl auf ein Vollbad gegeben. Darin kann 10 bis 20 Minuten gebadet werden.

In der Aromatherapie wird Lavendelöl zur Beruhigung eingesetzt. Das Lavendula-Öl wird z. B. von Hebammen bei der Geburtshilfe gern verwendet. Weiterhin ist Lavendelöl ein gutes Mücken-abweisendes Mittel. Es kann dazu unverdünnt oder mit Alkohol 1:1 gemischt auftragen werden.

Aufgrund des angenehm aromatischen Duftes wird Lavendel für Duftkissen verwendet. In der provenzalischen Küche wird Lavendel in Form von Kräutersträußchen eingesetzt.

Lavendelblüten haben einen angenehm süßlichen Duft. Dieser wird durch das enthaltene ätherische Öl der Pflanze verursacht. Lavendelöl wirkt beruhigend, schlaffördernd und krampflösend. Zudem kann es die Durchblutung fördern.

Lavendelblüten und Lavendelöl gelten als traditionelle pflanzliche Arzneimittel. Die Wirksamkeit des ätherischen Öls bei Unruhezuständen und ängstlicher Verstimmung ist durch klinische Studien belegt. Basierend auf langjähriger Erfahrung können Lavendelblüten und Lavendelöl zur Behandlung leichter Stress- und Erschöpfungszustände sowie bei Stimmungsschwankungen wie Unruhe und Erregungszuständen verwendet werden. Bekannt sind die Blüten und das Öl des Lavendels auch als pflanzliche Schlafmittel, die bei Schlafstörungen helfen können.

Sowohl die Blüten als auch das Öl der Heilpflanze können aufgrund ihrer krampflösenden Wirkung bei Magen-Darm-Beschwerden wie Reizmagen, Blähungen oder nervösen Darmbeschwerden eingesetzt werden. Als Badezusatz haben sich Lavendelblüten bei Kreislaufbeschwerden bewährt. Das enthaltene Öl kann die Durchblutung verbessern.

Bei innerlicher Anwendung von Lavendula-Öl kann es zu Aufstoßen und Übelkeit kommen. Diese mögliche Nebenwirkung tritt wenn dann meist vorübergehend auf. 

Bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren kann Lavendelöl einen Stimmritzenkrampf auslösen. Dieser kann schlimmstenfalls zum Atemstillstand führen. Deshalb darf Lavendelöl bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren nie im Gesicht aufgetragen werden. Es wird vorsorglich von einer Anwendung bei Kindern bis zu 4 Jahren abgeraten.

Bei offenen Wunden, großflächigen Entzündungen der Haut, anderen Erkrankungen der Haut sowie Fieber, Kreislaufbeschwerden und Herzinsuffizienz dürfen keine Vollbäder mit Lavendel genommen werden.

Für die Anwendung von Lavendelblüten während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor. 

Von einer Anwendung von Lavendelblüten bei Kindern unter 12 Jahren wird wegen mangelnder Erkenntnisse abgeraten. Dies gilt auch für die Einnahme von Lavendelöl bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.

• Heimisch im Mittelmeergebiet 
• Anbau in Frankreich, Spanien und Osteuropa 
• Zierpflanze in Gärten
  

• Wuchshöhe: 30 bis 60 cm 
• Wuchsform: Halbstrauch 
• Blätter: ca. 5 cm lang, schmal und blaugrün
  Weißfilzig behaarte untere Blätter mit eingerolltem Rand 
• Blüte: Ende Juli bis August, in dichten Quirlen am Ende eines langen Stängels, Ausbildung einer Scheinähre
  Röhrenförmiger, ovaler, blaugrauer Kelch mit herausragenden blau-violetten Blütenkronen
  Blütenkronen bestehen aus einer zweilappigen Oberlippe und einer etwas kleineren dreilappigen Unterlippe
  Oberfläche der Blüten enthalten Drüsenschuppen mit ätherischem Öl
  

Die Zeit, die Echter Lavendel benötigt, um eine Wirkung zu zeigen, kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Es gibt jedoch einige gängige Anwendungen von Lavendel und die damit verbundenen Zeiträume, in denen eine Wirkung erwartet werden kann:

Echter Lavendel wird oft zur Entspannung und zum Stressabbau verwendet. Bei der Inhalation von Lavendelduft oder der Verwendung von Lavendelöl in einem Diffusor kann eine sofortige Wirkung eintreten und eine beruhigende Wirkung auf den Geist haben.

Weiterhin wird Lavendel häufig zur Verbesserung des Schlafs verwendet. Einige Studien haben gezeigt, dass Lavendula-Öl vor dem Schlafengehen aufgetragen oder als Duft in der Schlafumgebung verwendet werden kann, um eine bessere Schlafqualität zu fördern. Die Wirkung kann innerhalb weniger Tage oder Wochen spürbar sein.

Ja, Echter Lavendel wird traditionell als Stimmungsaufheller angesehen. Lavendelöl und der Duft von Lavendel werden daher zur Entspannung, zum Stressabbau und zur Verbesserung der Stimmung eingesetzt. Es gibt einige Hinweise darauf, dass der Duft der Heilpflanze die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin erhöhen kann, die für die Stimmungsregulation wichtig sind. Lavendel kann zu einer tieferen Entspannung und einem Gefühl des Wohlbefindens führen.

Lavendel wird mit einer blutdrucksenkenden Wirkung in Verbindung gebracht. Es gibt einige Hinweise darauf, dass der Duft von Lavendelöl oder die Einnahme von Lavendel in Form von Nahrungsergänzungsmitteln den Blutdruck bei manchen Menschen senken kann. Es wird angenommen, dass dies auf die beruhigenden und entspannenden Eigenschaften von Lavendel zurückzuführen ist, die helfen können, Stress und Angstzustände zu reduzieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Auswirkungen von Lavendel auf den Blutdruck individuell unterschiedlich sein können und dass weitere Forschung erforderlich ist, um dies eindeutig zu bestätigen.