Schon gewusst?
Ein echter Newcomer in der mitteleuropäischen „Heilpflanzen-Szene“ ist Orthosiphon. Während andere Heilkräuter auf eine über 2.000-jährige Anwendungsgeschichte stolz zurückblicken können und lobende Erwähnungen aus dem Munde von historischen Heilkräutergrößen genießen, ist Orthosiphon bei uns zunächst völlig unbekannt. Erst in den 1970er Jahren wurde es nach Europa gebracht und als Heilpflanze entdeckt. Natürlich sieht das im Ursprungsland Indien anders aus: dort wird Orthosiphon seit Jahrhunderten für seine harntreibende Wirkung geschätzt. Sein Spitzname ist übrigens Katzenbart: die langen Staubgefäße, die aus den weißen bis hellblauen Blüten ragen, erinnern daran.
Mehr über Orthosiphon
Arzneilich werden die Blätter und Zweigspitzen der Pflanze verwendet. Im Handel findet man Orthosiphonblätter auch unter der Bezeichnung „Indischer Nierentee“ oder „Javatee“.
Für die Bereitung eines Tees werden 2 bis 3 Gramm fein geschnittene Orthosiphonblätter mit ca. 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht. Von dem Katzenbart-Tee können 2 bis 4 Tassen täglich getrunken werden. Zur Durchspülungstherapie der Harnwege ist eine Kombination mit Heilpflanzen wie Hauhechelwurzel, Goldrutenkraut, Birkenblätter oder Brennnesselblätter sinnvoll.
Neben Tees stehen Trockenextrakte aus Orthosiphonblättern in Form von Tabletten, Kapseln und Instant-Tees zur Verfügung.
Orthosiphonblätter enthalten fettlösliche Flavonoide, ätherisches Öl und mit ca. 3 % einen recht hohen Anteil an Kalium.
Die Inhaltsstoffe der Orthosiphonblätter führen zu einer harntreibenden Wirkung. Die Blätter des Katzenbarts gelten daher als traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Basierend auf Erkenntnissen der langjährigen Anwendung können die Blätter und Zweigspitzen des Katzenbarts zur Durchspülung der ableitenden Harnwege angewendet werden. Als besonders geeignet haben sich pflanzliche Zubereitungen aus Orthosiphon bei Harnwegsentzündungen und Nierengrieß erwiesen. Zudem kann Katzenbart unterstützend bei bakteriellen Infektionen der Harnwege eingesetzt werden.
Bei einer Durchspülungstherapie mit Orthosiphonblättern muss reichlich Flüssigkeit getrunken werden. Sollten während der Behandlung Fieber, Probleme die Blase zu leeren, Krämpfe beim Wasserlassen oder Blut im Urin auftreten, ist ärztlicher Rat einzuholen.
Die Durchspülungstherapie darf nicht bei Ödemen, die durch eingeschränkte Herz- und Nierentätigkeit verursacht werden, angewendet werden.
Für die Anwendung von Orthosiphonblätter während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor. Von einer Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird wegen mangelnder Erkenntnisse abgeraten.
- Heimisch in tropischen Gebieten Asiens
- Verbreitet in den Buschwäldern Ostindiens, Indochinas, Indonesiens und im nordöstlichen Australien
- Kultivierung auf Java und Sumatra
- Wuchshöhe: bis 60 cm
- Stängel: purpurrot, vierkantig
- Blätter: grob gezähnt und zugespitzt, kreuzgegenständig angeordnet
- Blüte: ährenartig in blütenreichen Quirlen, weiß bis hellblau mit 4 auffallend langen Staubblättern (erinnern an einen Katzenbart)
FAQs zu Orthosiphon
Orthosiphon ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Es handelt sich um krautige Pflanzen, die vor allem in Südostasien beheimatet sind. Die Heilpflanze wird auch als „Katzenbart“, „Javatee“ oder „Indischer Nierentee“ bezeichnet. Denn Orthosiphonblätter fördern die Nierenfunktion und tragen zur Durchspülung der ableitenden Harnwege bei. Zubereitungen aus Katzenbart sind in Form von Tees, Tabletten, Kapseln oder Instant-Tees erhältlich.
Orthosiphon ist eine Pflanze, die auch als „Katzenbart“ bekannt ist. Sie enthält verschiedene Inhaltsstoffe, darunter fettlösliche Flavonoide, ätherische Öle und Kaliumsalze. Diese üben eine harntreibende Wirkung aus. Zubereitungen aus Katzenbart können daher zur Behandlung von leichten Harnwegsinfektionen, Nierensteinen und Blasenentzündungen eingesetzt werden. Durch die erhöhte Harnproduktion können schädliche Substanzen schneller aus dem Körper ausgeschieden werden.
Es gibt bisher noch keine Daten, die zeigen, dass die Anwendung von Orthosiphon während der Schwangerschaft unbedenklich ist. Daher sollte Katzenbart in diesem Fall nicht angewendet werden. Generell gilt, vor der Anwendung pflanzlicher Zubereitungen in der Schwangerschaft ärztlichen Rat einzuholen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Quellen
- https://arzneipflanzenlexikon.info/
- M. Pahlow. Das große Buch der Heilpflanzen. Nikol Verlag. 9. Auflage 2020. ISBN: 978-3-86820-191-8.